Dokumentiert: Digitale Nebelkerzen statt Krankenhäuser

Digitale Nebelkerzen statt Krankenhäuser

Wir dokumentieren an dieser Stelle eine Pressemitteilung der Initiator*innen des Bürgerbegehrens zur Rettung der Krankenhäuser im Essener Norden.

Als mehr als enttäuschend bezeichnen die Initiatoren des Bürgerbegehrens zum Erhalt der Krankenhäuser im Essener Norden die Ergebnisse des Gesprächs der Stadt Essen mit Vertretern der Essener „Gesundheitsbranche“ unter Beteiligung von Minister Spahn. Sie decken sich mit den Befürchtungen, die die Initiatoren bereits im Vorfeld des Gesprächs kundgetan hatten.

Offiziell wird noch an dem Ratsbeschluss festgehalten, den Neubau eines Krankenhauses zu prüfen, dass dann die Contilia betreibt und die drei vorhandenen Häuser zu schließen. Doch hinter den Kulissen hat man sich schon damit abgefunden, dass Contilia dicht macht, und zwar nicht nur das Marienhospital und das St. Vincenz Krankenhaus, sondern auf Perspektive auch das Philippusstift in Borbeck. Denn, dass dieses ebenfalls vor dem Aus steht, pfeifen die Spatzen mittlerweile von den Dächern.

Zentrum für Gesundheit im Essener Norden – eine Luftnummer

Als Stein der Weisen wird nun das sogenannte Zentrum für Gesundheit im Essener Norden als Ersatz für die bisherigen Krankenhäuser gepriesen. Was man sich darunter vorzustellen hat, steht zwischen den Zeilen: Die Vernetzung von Haus- und Fachärzten, Apotheken, Vor- und Nachsorgeeinrichtungen. Also das, was in anderen Ländern bereits ergänzender Standard zur Krankenhausversorgung ist. Im Essener Norden soll es das Ganze eben nur ohne Krankenhäuser geben. Die gesamte Notfallversorgung ebenso wie die stationäre fachärztliche Versorgung bleiben auf der Strecke.

Millionen von Spahn für die Schließung

Das Minister Spahn dieses Projekt fördern will, wundert niemanden. Es passt genau in dem von ihm geforderten und geförderten Bettenabbau und die weitere Kommerzialisierung des Gesundheitssystems. Doch Gesundheit ist keine Ware, sondern sie ist elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge und damit eine öffentliche Aufgabe!

Lasst die Menschen entscheiden!

In dieser Situation fordern die Initiatoren des Bürgerbegehrens OB Kufen auf: „Stoppen Sie das Werfen von Nebelkerzen, geben Sie sofort den Weg für ein Votum der Bürgerinnen und Bürger frei. Beenden Sie die Blockadepolitik gegen ein Bürgerbegehren!”