Gedanken zum 8. Mai – Tag der Befreiung

Gedanken zum 8. Mai – Tag der Befreiung

Am 8. Mai gedenken wir gemeinsam mit allen demokratischen und antifaschistischen Kräften der Befreiung vom deutschen Faschismus.

Vor dem Hintergrund unseres Geschichtsverständnisses sowie der historischen Erfahrungen der Kommunistinnen und Kommunisten in Deutschland ist für uns selbstverständlich, dass dieses Erinnern an die Befreiung vom Faschismus einen politischen Charakter hat. Der 8. Mai ist für uns daher über das bloße Erinnern hinaus schon immer mit einem Vermächtnis, mit einem Auftrag verbunden gewesen.

Insbesondere angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im In- und Ausland ist dieser Auftrag heute nicht weniger wichtig geworden – ganz im Gegenteil.

Wir erleben derzeit eine Phase, in der sich die Widersprüche des globalen Systems des Kapitalismus und Imperialismus in höchstem Maße zuspitzen. Wir erleben eine weltweite Pandemie, deren Überwindung wirtschaftliche Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Völkern fordert.

Die westlichen Staaten entlarven sich jedoch stattdessen als das, was sie sind: eigennützig, kaltherzig – kurz imperialistisch. Die angeblichen Werte, die diesen Staaten sonst so vollmundig propagieren, haben letztlich keinen Wert und keine Macht, wenn es darauf ankommt. Dann, wenn z. B. die EU ihren Mitgliedern den Impfstoffexport in Drittländer verbietet oder Staaten ein Vielfaches mehr an Impfdosen horten, als es eine vollständige Immunisierung der eigenen Bevölkerung erfordern würde.

Indem sie seit Beginn der Pandemie Hilfe in hilfsbedürftige Länder entsendet, setzt die sozialistische Republik auf Kuba ein Zeichen, beweist dass es anders geht.

Russland agiert ebenfalls solidarischer als der Westen und liefert den Impfstoff Sputnik V diskriminierungsfrei an bedürftige Länder. Mittlerweile mehren sich sogar in der BRD die Stimmen, die dieses Angebot annehmen möchten. Zugleich gibt es im deutschen Imperialismus aber einflussreiche Fraktionen, die sich diese Blöße nicht geben möchten. Antirussische Hetze ist in den bürgerlichen Medien an der Tagesordnung.

Wir dürfen nicht vergessen, dass der 8. Mai für das deutsche Kapital und für den deutschen Imperialismus kein Tag der Befreiung, sondern ein Tag der Niederlage ist. Der Revanchismus gibt daher sowohl im Inneren durch die Renaissance neofaschistischen Gedankenguts als auch im Äußeren, wo die BRD Tteil des Kriegsbündnisses NATO ist, den Ton mit an.

Das prangern wir natürlich nicht nur anlässlich des 8. Mai, sondern auch im Rest des Jahres an. Doch es ist sicherlich kein Zufall, dass gerade zum Tag der Befreiung, der in Russland am 9. Mai als Tag des Sieges begangen wird, eine der größten NATO-Kriegsübungen jemals stattfindet. Ironischerweise ausgerechnet unter dem Titel “Defender”, also “Verteidiger”, proben die Westmächte in Rumänien und Bulgarien den Angriffskrieg gegen die Russische Föderation – künftig plant die NATO diese Kriegsspiele jährlich.

Gleichzeitig verschärft einige hundert Kilometer weiter östlich die rechts-nationalistische Regierung in Kiew die Hetze gegen die Volksrepubliken im Donbass und gegen alles Russische. Das Zeigen der Flaggen der Sowjetunion und der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik steht in der Ukraine unter Strafe. Präsident Selenski sucht den Schulterschluss mit faschistischen Milizen und präsentiert sich auf CNN als Feldherr im Schützengraben.

Der 8. Mai führt uns vor Augen, dass sich im Widerstand gegen Krieg und Aufrüstung, gegen Faschismus und Militarismus entscheidende Kämpfe in der aktuellen Phase des Kapitalismus und Imperialismus vereinigen. Aufrüstung und Drohgebärden statt Frieden und Völkerverständigung, die zerstörerische Dominanz des Monopolkapitals statt wirtschaftlicher Kooperation in der Pandemie – das steht im Widerspruch zum Geist des 8. Mai.

Es ist daher an uns, nicht nur am 8. Mai das Gedenken an die Befreiung durch die Rote Armee, die Leistungen der Widerstandskämpfer und die Opfer des sowjetischen Volkes in Ehren zu halten, sie gegen rechte Hetze und bürgerliches Totalitarismusgeschwafel zu verteidigen. Es ist unsere Aufgabe der Kriegsgefahr die Forderung nach Abrüstung entgegenzustellen, wachsendem Rassismus mit internationalistischer Solidarität zu begegnen.